Nutzungskonzept der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)
Kurze Fassung | Detaillierte Fassung
Die ZLB auf dem Schlossplatz
Die Stiftung Zentral– und Landesbibliothek Berlin (ZLB) ist 1995 aus der Fusion der Berliner Stadtbibliothek (Mitte) und der Amerika-Gedenkbibliothek (Kreuzberg) entstanden.
Mit einem Bestand von über 2,3 Millionen Medien ist sie die größte öffentliche Zentralbibliothek der Bundesrepublik.
Die ZLB verfolgt das Konzept einer offenen, multimedialen Kultureinrichtung, die täglich über 10.000 Besucher anziehen könnte und darüber hinaus gute Voraussetzungen für eine Kooperation mit anderen Einrichtungen bietet.
Als multimediale Bibliothek benötigt die ZLB eine Hauptnutzungsfläche von 50.000 qm.
Symbol der Einheit
Die Berliner Stadtbibliothek wurde 1901 auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung als große öffentliche Zentralbibliothek gegründet.
Nach der Teilung der Stadt 1948 durfte die Berliner Stadtbibliothek keine Bücher an Westberliner mehr verleihen; sie war von da an nur noch für den Ostteil zuständig.
Im Westteil Berlins eröffnete 1954 die Amerika-Gedenkbibliothek als Geschenk der USA an das deutsche Volk; sie war als ein deutliches Zeichen für Demokratie gedacht. Die AGB war eine der ersten großen Freihandbibliotheken Deutschlands.
1995 konnten die umfangreichen und in diesem Sinne einzigartigen Bestände beider Bibliotheken aus Ost und West in der Stiftung Zentral– und Landesbibliothek Berlin vereint werden, die jedoch bis heute noch in zwei Häusern untergebracht sind.
In einem gemeinsamen Gebäude auf dem Berliner Schlossplatz stellt die Zentral– und Landesbibliothek Berlin ein Symbol für die gelungene Vereinigung der beiden Teile Deutschlands dar.
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Haus Amerika-Gedenkbibliothek, Kreuzberg | Haus Berliner Stadtbibliothek, Mitte |
Allgemeine Belebung der Mitte
Die Zentral– und Landesbibliothek Berlin (ZLB) ist die meistbesuchte Kultureinrichtung der Stadt.
Täglich nutzen ca. 7.000 Menschen die Bibliothek und das vielfältige kulturelle Angebot der ZLB. Die Besucherzahl könnte in einem Gebäude auf dem Schlossplatz auf täglich über 10.000 gesteigert werden.
Damit ist die ZLB ein Garant für die tägliche Belebung des Berliner Schlossplatzes.
Die ZLB als multimediale Kultureinrichtung
Wie auch weltweit in anderen Ländern (in Paris z.B. das Centre Georges Pompidou) üblich, versteht sich die Zentral– und Landesbibliothek Berlin (ZLB) als multimediale Kultureinrichtung, deren Angebot weit über das zur Verfügungstellen von Literatur hinausgeht.
Die ZLB ist eine Einrichtung, die allen den freien Zugang zu Informationen jeglicher Art ermöglicht. Sie ist ein Dienstleister in der Informations-Beschaffung.
Die ZLB bietet einen einzigartigen Medienmix, der von Reiseliteratur über technische Normen, zu Spielfilmen und Managementliteratur, Originalgrafiken und Lernsoftware, Romanen und elektronischen Zeitschriften, Musiknoten und Informatik-Handbüchern, CD-ROMs, Klavieren zum Üben und Kinderbüchern, Gesetzestexten und Sprachkursen, Hörbüchern und medizinischen Fachzeitschriften bis hin zu historischen Sondersammlungen und DVDs reicht.
Im Zeitalter des Internets bietet die ZLB allen den offenen Zugang zu innovativen Techniken, und fördert diesen z.B. durch Workshops und die Kooperation mit dem Internet-Salon.
Zeichen für die neue Mitte -
Der Schlossplatz als offener, demokratischer Ort
Als multimediale Kultureinrichtung strebt die Zentral– und Landesbibliothek Berlin (ZLB) danach, durch die Förderung neuer Medien so vielen Menschen wie möglich den Zugang zu neuen Informationsquellen zu öffnen und somit der ständig zunehmenden Wissensnachfrage in unserer Gesellschaft gerecht zu werden, ohne dabei die Tradition des Buches zu vernachlässigen.
Auf dem Schlossplatz – in der ideellen Mitte Berlins und des vereinten Deutschlands – repräsentiert die ZLB einen Garant für die Sicherung eines der Basiselemente unseres demokratischen Systems, nämlich der Chancengleichheit in der umfassenden Informations– und Wissensbeschaffung.
"Diese Gründung beruht auf der unbegrenzten Freiheit des menschlichen Geistes, denn hier scheuen wir uns nicht, der Wahrheit auf allen Wegen zu folgen und selbst den Irrtum zu dulden, solange Vernunft ihn frei bekämpfen kann." Foyer, Haus AGB |
Der Schlossplatz als kultureller Treff
Die Zentral– und Landesbibliothek Berlin (ZLB) belebt den städtischen Raum kulturell nicht nur durch ihren attraktiven Medienbestand sondern auch durch lebendige Veranstaltungen, Seminare und Konferenzen.
Die Aktivitäten der ZLB umfassen Kooperationen wie den Internet-Salon und die Multimediawoche für Jugendliche, Autorenlesungen, Musikveranstaltungen, sowie internationale informationswissenschaftliche Seminare, Sitzungen von Ausschüssen der Kultusministerkonferenz und Veranstaltungen der Bundesbehörden und der Botschaften.
In einem Gebäude auf dem Schlossplatz können diese Aktivitäten durch die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, wie z.B. dem Haus der Kulturen der Welt oder Museumseinrichtungen, und durch die Bereicherung durch Konferenzräume, zusätzliche Ausstellungsbereiche und Restaurants noch ausgebaut werden.
Artothek im Haus Amerika-Gedenkbibliothek |
Ausstellung im Haus Berliner Stadtbibliothek |
Präsentation Berlins
Neben ihren Historischen Sondersammlungen bietet die ZLB im Zentrum für Berlin-Studien (ZBS) Literatur und Medien zur Geschichte Berlins.
Die kostbaren und umfangreichen Berlin-Sammlungen der ZLB sind ein Anziehungspunkt nicht nur für Wissenschaftler sondern auch für Gäste der Stadt, Berlin-Stipendiaten, Studenten, Schulklassen und Berlin-Forscher aus aller Welt.
Durch die Bearbeitung internationaler Anfragen am virtuellen Berlin-Counter stellt die ZLB eine Informationsbrücke in die ganze Welt dar und repräsentiert damit auch die digitale Aktivität und Aufgeschlossenheit der Stadt.
Die ZLB-Web-Ausstellung "Emil und die Detektive" mit ihren historischen Berlinbildern wurde z.B. in den USA und Kanada sogar als Tipp des Monats empfohlen.
Touristischer Treff
Mit ihrem Bestand an fremdsprachigen Medien, der hochwertigen Filmsammlung und dem attraktiven Medienangebot, das u.a. CDs, CD-ROMs, Reiseführer, Landkarten, historische Postkarten und Plakate, Ausstellungskataloge der Künstler und Museen Berlins, Noten, Opern– und Konzertaufführungen der Berliner Häuser und vor allem die historischen Berlin-Sammlungen und Nachlässe bekannter Berliner umfaßt, ist die ZLB ein Anziehungspunkt für Berlin-Besucher.
Die touristische Attraktion eines Pressecenters und eines Internetcafés im Medienzentrum auf dem Schlossplatz wird durch das Angebot des Zentrum für Berlin-Studien ergänzt und könnte idealerweise durch einen Stützpunkt der Berlin-Information komplettiert werden.
So wird der Schlossplatz zu einem Treffpunkt der Welt und gleichzeitig zum Ausgangspunkt ‚virtueller Reisen‘.
Die ZLB als finanzierter Träger
Die Zentral– und Landesbibliothek Berlin ist eine Stiftung des öffentlichen Rechts und damit ein dauerhaft existenter Partner für die Mitte Berlins.
Sie nutzt heute das Haus Amerika-Gedenkbibliothek in Kreuzberg und den Marstall-Komplex und das Ribbeck-Haus in Mitte.
Die teilweise völlig überfüllten Leihstellen und das Anmieten von Außenmagazinen belegen den räumlichen Notstand, der einen Neubau dringend erforderlich macht.
Durch den Verkauf der jetzigen Gebäudekomplexe kann die ZLB ungefähr zwei Drittel der für einen Neubau notwendigen Bausumme finanzieren.
Das letzte Drittel kann von der ZLB über einen Zeitraum von zehn Jahren durch Mietbelastungen aufgebracht werden.
Dr. Claudia Lux Generaldirektorin
Stiftung Zentral- und Landesbibliothek Berlin
Berlin, Juni 2000
http://www.zeitreisen.de/schlossplatz/bibliothek/nutzungskonzept-kurz.htm / Update: 21.6.00 [Homepage ZLB] [Startseite Schlossplatz-Website] [ZLB auf den Schlossplatz?]
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