
Ufa-Palast

Dekorationswechsel am Ufa-Palast, 1929
Aus: roth, S. 206
Das bedeutendste deutsche Uraufführungskino der zwanziger und dreißiger Jahre war der "Ufa-Palast am Zoo", der im Krieg zerstört wurde; an seiner Stelle entstand 1955-57 der "Zoo-Palast" gegenüber der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche.
Kästner hat von 1927 bis 1933 zahlreiche Filmkritiken für die "Neue Leipziger Straße" geschrieben. Bereits 1931 kamen drei Ufa-Filme ins Kino, an denen Kästner als Drehbuchautor mitgearbeitet hatte: "Das Ekel" (Regie: Franz Wenzler/Eugen Schüfftan), "Dann schon lieber Lebertran" (Regie: Max Ophüls) und "Emil und die Detektive" (Regie: Gerhardt Lamprecht). Am 5. März 1943 hatte im "Ufa-Palast" vor 2000 Gästen der berühmteste Film nach einem Kästner-Drehbuch Premiere: "Münchhausen", der Großfilm zum 25. Gründungsjubiläum der Ufa. Allerdings wurde der Autor nicht genannt und durfte - laut einer Anweisung von Reichspropagandaminister Goebbels - in der Presse auch nicht erwähnt werden. Die Ufa-Direktion hatte für Kästner eine Sondergenehmigung erwirkt und Kästner hatte wohl gehofft, durch seine Beteiligung an dem Ufa-Projekt wieder legal als Filmautor arbeiten zu dürfen. Noch vor der Premiere des Films aber bekam Kästner von der Reichsschrifttumskammer den Bescheid, seine Sondergenehmigung sei widerrufen und er sei "somit nicht mehr berechtigt, im Zuständigkeitsbereich der Reichsschrifttumskammer als Schriftsteller tätig zu sein." Auch die "schriftstellerische Betätigung vom Inlande nach dem Auslande hin" wurde Kästner verboten.
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