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Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche

Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche, 1932

Aus: welt, S. 58

"Die Gedächtniskirche steht nicht nur im Mittelpunkt des Westens, sondern auch in dem des allgemeinen Interesses. Man trifft sich vor ihr, man nennt Revuen nach ihr; man schimpft auf sie, weil sie den Autos im Wege ist; man regt an, sie abzureißen und anderswo wieder aufzubauen; man läßt sich in ihr trauen. Sie könnte der Dom des Westens heißen, doch man nennt sie, unehrerbietig, wie man hier nun schon ist, die «Kino-Kirche«, weil sie rings von den Filmpalästen des Westens eingekreist wurde. Wie ein Museum liegt sie da. Zweihunderttausend Autos sausen täglich an ihr vorbei. Zwanzig- oder dreißigtausend Menschen laufen in die umliegenden Kinos - die Kirche steht stramm und leer."

Erich Kästner, Frühling in Berlin, Neue Leipziger Zeitung, 20. März 1928

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