Aus: Berliner Weihnachtsmarkt: Bilder und Geschichten aus 5 Jahrhunderten / Christa Lorenz. - Berlin :
Berlin-Information, 1987. - S. 67-69
Sign.: B 274 Wei 1
Durch großartige Schaustellungen aus Zucker suchten die Berliner Zuckerbäcker Kunden heranzulocken. [...] Um nur einiges zu nennen: der Konditor Fuchs, Unter den Linden 20, stellte das "Schlaraffenland" zur Schau, |
![]() Vossische Zeitung, 15.12.1847 |
der
Zuckerbäcker Wende, Hinter der Petrikirche 32, den "Brenner in Tirol mit militärischer Staffierung". Reizende
Figürchen aus Tragant [einer Mischung aus Zucker, Mehl und Tragant als Bindemittel] belebten die Torten. [...]
"Der Hauptwitz war", wie Heinrich Heine 1822 schreibt, "daß diese Zuckerpüppchen zuweilen wirkliche, allgemein bekannte
Personen vorstellten."
Jottlieb, drach´n Jarten ´raus!: Berliner Volkstum, Sitten und Gebräuche / von Dr. Franz Lederer. -
Berlin : Buchverlag Germania A.-G., 1934, S. 101-102
Sign.: B 274/19
![]() "Nebliger Wintermorgen". Diorama-Entwurf von Karl-Friedrich Schinkel Aus: Berlin Archiv. - B 04090 |
Bald reichten die kleinen Schaufenster für die aufwendigen Arrangements, deren theaterhafte Szenerie durch Lichteffekte, Bewegung, mitunter auch durch musikalische Umrahmung noch verstärkt wurde, nicht aus. Gegen Eintrittsgeld von 2 bis 4 Silbergroschen wurde das Publikum in die Innenräume geladen. Berühmte Künstler beteiligten sich an den Weihnachtsdekorationen, allen voran Karl Friedrich Schinkel, der seit 1807 jährlich seine "Eigenartigen Weihnachtsausstellungen" im Panorama zeigte. |
Auch für
das führende Unternehmen des Berliner Ausstellungs- und Schauwesens, die Firma Gropius, lieferte Schinkel Entwürfe. Die Weihnachtsausstellungen der Brüder Gropius fanden ab 1827 im Berliner Diorama statt, dort boten sie 1832 "Wasserfahrten auf dem Golf von Neapel", bei denen der illusionistische Eindruck so stark gewesen sein soll, daß einige Besucher glaubten, seekrank zu werden. |
![]() Vossische Zeitung, 18.12.1847 |
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